FemFest 2012-2014

Hier findest du die FemFest-Programme, Extrabeiträge, Links-Listen und Dokumentationen der Jahre 2014, 2013 und 2012.

FemFest 2014
Hier findest du das kurze und das detaillierte Programm sowie eine Reviews des FemFests 2014.


Samstag:

12.30 Uhr Begrüßungsworte Dr. Zohreh Salali, Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg "Die fiktiven Vorstellungen des Okzidents über orientalische Weiblichkeit"


13.00 Uhr Vortrag von Magda Albrecht (Bloggerin auf maedchenmannschaft.net): (Mein) Fett ist politisch

15.00 Vortrag von Stephanie Böhm (Dozentin, Akademie Frankenwarte): Europäische Gleichstellungspolitik - DER Grund, zur EU-Parlamentswahl zu gehen?

18.00 Uhr Workshop von Dr. Laura Méritt (feministische Aktivistin, Sexaufklärerin): Sexpositive Bewegung

20.00 Uhr Veganes Abendessen

21.00 Uhr Performance Dandelion mit Claudia Sonntag und Anna-Sophia Zimniak

21.30 Uhr Performance Skinstories mit Katharina Sufryd, Chiara Kastner, Alison McGreogor und Marlin Harffab 

22.00 Uhr Party mit DJ Denny Garcia

Sonntag:



ab 10.30 Uhr Veganer Brunch von „AK Welt fairändern“

11.30 Uhr Lesung mit Jenz (Künstlerin und Protagonistin im Film häppchenweise): Jenz liest…

12.00 Uhr Workshop von Juli Avemark (Studentin der sozialen Arbeit in Würzburg) und Katharina Schreckling (Leiterin der Selbsthilfegruppe Transitas in Würzburg): Transidentität – ein Thema für die Schule?

12.30 Uhr Workshop von Andrzej Profus (Herausgeber_in des Zines "Wer A sagt, muss nicht B sagen"): Das “A” in Queer - ein sexpositiver Blick auf Asexualität

14.00 Uhr Vortrag von Bettina Stošić und Stefanie Krüger (beide Diplom-Pädagoginnen): Schon mal über Beziehungsstrukturen nachgedacht?!? Ein Vortrag zu Monogamie und Polyamorie

16.00 Uhr Pecha Kucha - Das FemFest Publikum kann selbst Kurzvorträge rund um das Thema Queer-Feminismus halten (Anmeldung unter: femfestwue@googlemail.com)

18.00 Uhr „Das (r)echte Geschlecht - Podiumsdiskussion zu (De-)konstruktionen von männlich und weiblich und der Frage nach dem Dazwischen“ mit Chris Köver und Katrin Gottschalk (Redakteurinnen des Missy Magazine), Katja Zeitler (Protagonistin im Film „Lichtvögel“) und Dr. Heinz-Jürgen Voß (Diplom Biologe, Dr. phil)


Parallel gibt es Tattoo-Kunst von Anna Quappe, den Film “Die andere Seite des Regenbogens” von Thomas Barthels und den Film “Lichtvögel” über das Leben von Katja Zeitler. Wir empfehlen, den Film vor der Podiumsdiskussion zu sehen. 


Review: Wer A sagt, muss nicht B sagen


Andrzej Profus lässt uns einen Blick auf das A in Queer werfen – A wie Asexualität. In queeren Kontexten begegnet es einem in der Abkürzungsreihe LGBTIQQA. Doch was bedeutet das A eigentlich? Und wie fühlen sich Asexuelle in unserer supersexy Welt?

In einem den Vortrag einleitenden Film wurden verschiedene Menschen zu ihrer Asexualität interviewt. Männer und Frauen, die meist lange brauchten, um herauszufinden, wie sie ticken und  umso länger, bis sie darüber reden konnten und auf Verständnis stießen. Sehr unterschiedlich sind dabei die Ausprägungen ihrer Asexualität und ihre individuelle Art, Beziehungen zu leben. Für die meisten ist es wohl  ein zäher Prozess, bis sie wissen, was sie von Heterosexuellen, Homosexuellen etc. unterscheidet. Denn zum Allgemeinwissen gehört es nicht, dass es neben gängigen sexuellen Orientierungen auch Asexualität gibt.

Asexuelle sind weder krank noch heilig

Asexualität ist keine Krankheit und muss daher auch nicht geheilt werden. Verschiedenen Studien zufolge ist ca. 1 % unserer Bevölkerung asexuell. Asexuell bezeichnet eine Orientierung, bei der sich die Person zu niemandem  sexuell hingezogen fühlt. Die Ausprägungen können sehr unterschiedlich sein. Es gibt Asexuelle, die masturbieren, die Sex haben, die Beziehungen mit sexuell Aktiven haben und mehr. Bei der Auslebung der Bedürfnisse sind auch in asexuellen Beziehungen  Kompromisse nötig. Also, alles ebenso schwierig und divers wie bei Homo-Hetero- etc. ‑sexuellen. Wer hätte das gedacht.

In unserer Gesellschaft werden Asexuelle oft entweder als schräge Vögel oder Heilige gesehen. Dass es sich dabei nicht um eine psychische Störung handelt, wurde schon geklärt. Ebensowenig hat es mit dem Willen nach sexueller Enthaltsamkeit zu tun. Asexuelle wollen ihren Körper nicht „rein halten“ oder durch bewussten Verzicht irgendeinen geistigen Zustand erreichen oder einem Anspruch genügen. Sie stehen einfach nicht auf Sex. Punkt. Und möchten nicht in Kategorien, in die sie nicht gehören, gesteckt werden.    

Romantik pur

Asexuell bedeutet nicht aromantisch. Natürlich sind  enge Bindungen zu anderen Personen möglich. Es ist für die genaue Betrachtung wichtig, zwischen sexueller Anziehung und romantische Anziehung zu unterscheiden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Bedürfnisse der Menschen kombiniert sind. Eine asexuelle Frau kann sich romantisch zu einer anderen Frau hingezogen fühlen – oder zu einem Mann. Ebenso kommt es auch vor, dass ein homosexueller Mann auf emotionaler Ebene heterosexuell ist. Eine klare Trennung ist nicht immer möglich, hier soll vor allem auf die Vielseitigkeit von romantischen und sexuellen Bindungen hingewiesen werden. 

Auch A ist nicht klar

Die Kategorie „asexuell“ ist nicht so scharf zu umreißen, wie es vielleicht scheint. Leute, die sehr sehr selten Sex haben, zählen sich teilweise ach dazu. In der Szene nennt man Zwischenformen Grey A. Wenn sexuelle Anziehung erst auf der Grundlage einer emotionalen Bindung entsteht, kann das als demisexuell bezeichnet werden.  Ebenso gibt es Leute, die bei ihren Beziehungen nicht zwischen Freundschaften und Beziehungen unterscheiden.


Ein Portal, das als Kommunikationsplattform für Asexuelle fungiert ist AVEN. Ursprünglich in den USA gegründet und daher lange Zeit nur auf Englisch, gibt es das Netzwerk nun seit 2005 in deutscher Sprache.  Gerade weil darüber selten ernsthaft geredet wird, ist dieser Raum für Austausch, Fragen und Kontakte wichtig. Öffentliche Akzeptanz und Wachstum einer asexuellen Gemeinde sind die Ziele der Plattform.

Queer und so sexy

In queeren und feministischen Kreisen kommt es häufig vor, dass Gleichberechtigung und Toleranz durch sexuelle Offenheit gezeigt wird. Jeder mit jedem und so wie er will. Das Bewusstsein, dass zur selbstbestimmten Sexualität und Akzeptanz jeglicher Liebesformen auch die Miteinbeziehung asexueller Orientierung gehört, fehlt teilweise. Unsere übersexualisierte Mainstream-Gesellschaft macht es schon schwer genug, diesem Thema mal zu entfliehen. Umso wichtiger ist es, dass in queeren Aktionen/Bündnissen/Gruppierungen Raum für Asexualität ist und geschaffen wird.

Der Vortrag war höchst interessant und ließ wieder mal erkennen, mit wie viel Unwissen man so durch die Welt läuft. Die ruhige positive lebens/liebesbegeisterte Art von Andrzej weckte in mir ein Gefühl von Zärtlichkeit für unsere verrückte Menschheit, wie wir alle suchen und sehnen und dabei häufig so naiv oder blind sind.

Pauline bloggt üblicherweise hier und hat für uns ein paar Highlights des FemFests 2014 dokumentiert.

Review: (Mein) Fett ist politisch

Wie werden Menschen, die sich bezüglich ihres Gewichts außerhalb der geltenden Norm befinden, im Alltag diskriminiert und was kann man dagegen tun? Magda Albrecht, Bloggerin bei maedchenmannschaft.net, begeistert die rund 40 Zuhörer_innen mit ihrem Wissen, ihren Fragen und Antworten – und mit ihrem Humor.

Fettenfeindlichkeit ist gesellschaftlich akzeptiert, Dicksein nicht.

Fatshaming, also die Diskriminierung von dicken_fetten Körpern, ist nicht nur eine Facette von Sexismus, sondern eine separate Form von Diskriminierung. Auch in feministischen Kreisen kann man Sprüche wie den folgenden hören: das Stück Kuchen wandert von der Gabel direkt auf die Hüfte. Es scheint vergessen zu werden, dass Schönheit keine natürliche Norm ist, sondern einem von der Gesellschaft konstruierten Bild unterliegt. Das heute gelebte Schönheitsideal führt dazu, dass der Körper für manche zur Kampfzone wird. Dass jeder Körper unterschiedlich auf Nahrung, Sport, Stress und andere Einflüsse reagiert, wird dabei nicht berücksichtigt. Diskriminierung von Übergewichtigen wird in unserer Gesellschaft absolut akzeptiert, da jeder selber daran Schuld sein soll. Aber was heißt hier Schuld. Es muss nicht jeder schlank sein wollen.

Positive Darstellung von Dicken?

Das gibt es kaum. Übergewichtige Menschen werden häufig als hässlich, faul, langsam, dumm oder wenig selbstbewusst dargestellt. Prinzipiell wird angenommen, dass sie mit ihrem Gewicht unzufrieden sind und abnehmen wollen. Im Gegensatz dazu wird schlank mit gesund, fit, erfolgreich, selbstbewusst, schön und begehrenswert assoziiert. Was fehlt, ist die mediale Vertretung von übergewichtigen, fitten, zufriedenen Menschen. Fährt eine füllige Person mit dem Auto zum Briefkasten oder ist Pommes, wird dies negativ bewertet. Bei einer schlanken Person, die das gleiche macht, jedoch nicht. Das ist ungerecht.

Ist das krank?

Von offizieller Seite wird die Diskriminierung gefördert. Adipositas – Übergewichtigkeit – gilt bei uns als Krankheit. Die Richtlinien hierfür sind der Body-Mass-Index (BMI). Dieser wurde durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1997 auch international eingeführt und legt fest, ab wann ein Mensch krankhaft fettleibig ist. 1998 wurde dieser Index in den USA für die Grenze zu Adipositas heruntergesetzt, sodass quasi über Nacht 35 Mio. Amerikaner „krank wurden“. In einigen deutschen Bundesländern ist der BMI ausschlaggebend dafür, ob jemand im öffentlichen Dienst verbeamtet wird oder nicht. Ist er zu hoch oder zu niedrig, findet eine Verbeamtung nicht statt.

Stress ist das Problem, nicht Gewicht!

Eine Art Erklärung für ihre Diskriminierung meinen viele Leute dadurch zu haben, dass Dicksein ungesund sei. Der Zusammenhang von Gewicht und Gesundheit kann aber nicht eindeutig geklärt werden. Verschiedene Studien kommen zu verschiedenen Ergebnissen. Sicher ist, dass psychischer Stress für Körper anstrengend ist. Wenn Dicken immer wieder eingeredet wird, dass sie falsch sind, wirkt sich der daraus resultierende Stress negativ auf ihre Gesundheit aus. Auch diesen Zusammenhang kann man in einigen Studien belegt sehen. Allerdings haben auch Pharmakonzerne aufgrund des Verkaufs von Diät-Produkten ein gezieltes Interesse an der Beibehaltung der aktuellen Körpernorm. Mit diesem Schönheitsideal lässt sich definitiv Geld verdienen. Und damit auch wieder Studien bezahlen.

Wir brauchen fetten Wiederstand!

Foto: Nadine Heil
Was kann man gegen diese Diskriminierung tun? Unter den Schlagwörtern fat empowerment, fat acceptance, fat power, size acceptance formiert sich der Widerstand. So wurden zum Beispiel in den USA in einem symbolischen Akt Diät-Bücher verbrannt. Aber jeder kann gegen Fatshaming vorgehen. Häufig werden wir im Alltag mit dem Gerede über Gewicht und Kalorien im Zusammenhang mit Schönheit konfrontiert. Wir könnten uns einfach mal freudig über leckere kalorienhaltige Gerichte äußern, über Schönheit, die nichts mit bestimmten Maßen zu tun hat und auch durch Provokation gängige unbewusste Diskriminierung demaskieren. Es gibt viele Möglichkeiten.
Magda Albrecht hat es geschafft, uns sympathisch und ohne Zeigefingermoral für die vielfältigen alltäglichen Diskriminierungen, die regelmäßig begangen werde und die auch wir begehen oder hinnehmen, zu sensibilisieren und Auswege und Alternativen zu zeigen. Danke dafür.

Pauline bloggt üblicherweise hier und hat für uns ein paar Highlights des FemFests 2014 dokumentiert.

Review: Sexpositiver Feminismus

"Viva la Vulva"

Dynamisch, animierend und unterhaltsam hielt Laura Méritt einen Workshop über sexpositiven Feminismus. Rahmenbildend waren Filmausschnitte aus Pornos, die von der Kommunikationswissenschaftlerin, Aufklärerin, Lachforscherin und Linguistin im Austausch mit dem Publikum auf ihre Andersartigkeit gegenüber herkömmlicher Pornografie diskutiert wurden.

Einvernehmliche Sexualität zwischen Erwachsener bedarf keiner Zensur und keiner Bewertung

Der Name der PorYES-Bewegung um Frau Méritt lehnt sich an die antipornographische Kampagne PorNO an. Die Forderung nach einem offenen Umgang mit Pornos ging vor allen von Zensurgegner_innen, Sexarbeiter_innen, SMler_innen und LGBTIQ aus. Freie, ehrliche Sexualität ohne Zensur muss möglich sein – sofern der Sex im Einvernehmen der Beteiligten stattfindet. Sex soll als etwas Positives und Gutes wahrgenommen und gezeigt werden.

Wissen macht sexy

Um seine Sexualität nach den eigenen Bedürfnissen ausleben zu können, muss man seine Körper, seine Anatomie kennen. In Schulbüchern wurden/werden allerdings die weiblichen Geschlechtsteile nur ausschnittsweise und auf die Gebärmutter fokussiert gezeigt, während die männlichen Geschlechtsteile in ihrer Gänze dargestellt wurden/werden. Dass die weiblichen und männlichen Geschlechtsteile anatomisch sehr ähnlich sind, dass zum Beispiel auch jede Frau eine Prostata hat, ist vielen nicht bewusst. In Kreisen, in denen eine Frau nur als Jungfrau in die Ehe gehen darf, kann fehlendes Wissen gefährlich werden. Nicht jede Frau hat überhaupt ein sogenanntes Jungfernhäutchen. Die irrige Annahme, dass die Mädchen ohne Jungfernhäutchen bereits Sexualkontakt hatte, kann zur Ächtung und zu psychischen und physischen Bestrafung der Frau/des Mädchens führen.

Let’s talk about sex

Schaut man sich die Bezeichnungen der weiblichen Geschlechtsteile mal genauer an, fällt auf, dass sie höchst romantisiert und blumig klingen. Zum Beispiel der Venushügel. Auch merkwürdig: der sogenannte G-Punkt der Frau ist nach einem Mann benannt. Es gibt Bewegungen dagegen. Vor allem in Schweden ist man mit der sprachlichen Gleichberechtigung schon weiter. Viele Bezeichnungen der dortigen Feminist_innen können auch ins Deutsche übernommen werden. Das Jungfernhäutchen wurde Vaginalkrone getauft, die weibliche Ejakulation wurde z. B. als Freudenfluss bezeichnet. In dem Buch „Frauenkörper neu gesehen“ von Laura Méritt kann man noch mehr der linguistischen Neuerungen und viel über die Verschiedenartigkeit, die Natürlichkeit und die Schönheit der Geschlechter erfahren.

Der große Unterschied

Die Filmausschnitte, die während des Vortrags gezeigt wurden, bieten eine vom Durchschnittsporno abweichende Darstellung. Man sieht die Akteur_innen in sehr unterschiedlichen Rollen. Männer und Frauen sind mal dominant, mal devot, mal auf einer Ebene. Es werden Kondome verwendet. Männer mit nicht erigiertem Penis sind zu sehen. Die Penisgröße variiert von klein bis groß. Die Lust und der Spaß der sich Liebenden wird gezeigt. Es finden Gespräche statt, Lachen und Humor ist Teil der Zärtlichkeiten. Ebenfalls gehören normale Körper, also von Modelmaßen abweichende, Vielschichtigkeit an sexuellen Vorlieben, sexuellen Orientierungen und Fetischen dazu. Im Mainstreamporno gibt es vor allem stereotype Rollenbilder, wenig echte Dialoge, klare Vorstellungen von „attraktiven“ Körpern, Darstellung der Geschlechtstele ausschließlich zur Befriedigung, in diesen Filmen findet man eine breite Diversität an Sexualität und Menschen. Von PorYES werden besondere Pornos mit dem „Feminist Porn Film Award Europe“ ausgezeichnet. Die 3 Hauptkriterien sind
1. Die Lust der Frau wird auch gezeigt.
2. Eine Vielfalt an Altersklassen, Hautfarben, Körpern, sexueller Orientierungen…
3. Es ist Fair-Porn: man sieht oder erfährt, dass die Darsteller_innen freiwillig in dem Porno mitspielen.
Einige Künstlerinnen, die besonders empfehlenswerte Pornos produzieren sind Candida Royalle, Emilie Jouvet und Petra Joy. Die Filmausschnitte, die wir von ihnen zu sehen bekommen, machen Lust auf mehr davon.


Foto: Nadine Heil

Aus Nische wird Mainstream

Viele Porno-Sparten wurden zunächst als Betroffenen-Filme produziert. Zum Beispiel vermissten Transfrauen oder Intersexuelle solche Filme, die ihren Bedürfnissen entsprechen, und produzierten sie. Desto größer diese Szenen werden, desto schneller wird eine bestimmte Pornorichtung auch von großen Produktionsfirmen wahrgenommen und produziert wird. Bei Amateurfilmen geschieht das gerade. Und auch bei feministischen Pornos, zum Glück. Natürlich sind feministische Pornos nicht nur für Frauen. Auch viele Männer gucken gerne realistischere, echte, faire Pornos.


Pauline bloggt üblicherweise hier und hat für uns ein paar Highlights des FemFests 2014 dokumentiert.


Pecha Kucha 


Die Pecha Kucha Vortragstitel stehen fest....

Es wird in jedem Fall Kurzvorträge geben zu

'Status - in Bezug auf Gender'
'Interdependenter queer_Feminismus'
'Die emanzipatorische Bewegung im Russland des 19. Jahrhundert am Beispiel von Sofia Kowaleskaja'.

Vielleicht gibt's es auch noch mehr.... ?
Vielen Dank an alle Vortragenden - Wir freuen uns auf das kommende Wochenende!

Samstag und Sonntag



An beiden Tagen des FemFest versorgen wir euch mit veganen Köstlichkeiten! 

Am Samstag Abend gibts Chilli sin carne und am Sonntag verköstigt uns der AK Welt Fairändern mit einem vielfältig zusammengestellten Brunch mit Bio-Produkten! 
Mmmm... und vielen Dank an unsere Helfer_innen!

Samstag, 24.05.2014 ab 22 Uhr Fete mit DJ Denny Voltage

Denny Voltage, Vinyl-Fan und kreativer Kopf hinter der Veranstaltungsreihe KATER UNSER hat es sich zum Ziel gemacht mit treibendem High-Energy Sound, tief grollenden Bässen und groovigen Synthesizer Melodien, mit Ihren DJ-Sets das Augenmerk zurück hin zu den Wurzeln elektronischer Tanz-Musik zu werfen. Mit einer Mischung aus roghem Uk-Garage/ Deep-House und neueren Underground House und Techno Releases versucht die Künstlerin im Kontrast zu Mainstream-Clubbing und monotonen 0815-Ausgehprogramm einen Eindruck der Vielfältigkeit verschiedener Genres zu vermitteln.

Das (r)echte Geschlecht? - Podiumsdiskussion zu (De-) Konstruktionen von männlich und weiblich undder Frage nach dem dazwischen
Gesellschaft wird strukturiert durch die Einteilung der Menschen in Männer und Frauen.Es gibt Männer- und Frauenabteilungen in Bekleidungsgeschäften, Männer- und Frauentoiletten. Auf Formularen und in Verträgen z. B. beim Antrag zum Bausparen oder Mieten einer Wohnung sollen wir ankreuzen, ob wir Mann oder Frau sind.
Aber wozu ist das notwendig? Welche Rolle spielt das Geschlecht in solchen Zusammenhängen und was würde passieren, wenn man oder frau das jeweils andere Klo aufsuchen würde oder das Kreuz im Formular wegließe?

Wir finden, dass die Konstruktionen von „typisch Mann“ und „eindeutig Frau“ in unserer Gesellschaft dem einzelnen, individuellen Menschen nicht gerecht werden.Die Geschlechtsidentität, also die individuelle Entscheidung einer Person, ob und welches Geschlecht sie kennzeichnet, soll unserer Meinung nach einen größeren Stellenwert als bisher bekommen.Dazu bedarf es einer kritischen Reflexion der vermeintlichen Binarität der Geschlechter in entweder männlich oder weiblich.Das Nachdenken und Sprechen darüber unterstützt ein besseres Miteinander und führt bestenfalls zu wachsendem Respekt allen Menschen, gleich ihrer sexuellen Identität, gegenüber.Deshalb möchten wir bei der diesjährigen Podiumsdiskussion unser Wissen, Gedanken und Meinungen austauschen.
Auf dem Podium mitdiskutieren werden: Katja Zeitler (Protagonistin im Film "Lichtvögel"), Dr. Heinz-Jürgen Voß (Biologe und Genderforscher) sowie Chris Köver und Katrin Gottschalk (Missy Magazine)
Moderation: Marika Levien (FemFest)

Samstag, 24.05.2014 21.00 Uhr PERFORMANCES

21.00 Uhr

DANDELION Eine Performance über... Essen, Fernsehen, Zocken, Shoppen, Schaffen, Saufen, Chillen. Sehen, Hören, Spüren – Beschweren, Meckern, Heulen. Aufstehen, Wut, Kampf, Revolution!!? Spüren, Lieben, Handeln. Leben... 
21.30 Uhr

Wir suchen den Widerstand! Wo sitzt er? In welchen Situationen tritt er auf? Gegen wen oder was genau richtet er sich? Wohin führt er uns, wenn wir ihm nachgehen? In Einbahnstraßen oder Kreise? Wie kommen wir da raus, hin zum Leben? In Texten, Musik und Bewegung haben sich zwei Performerinnen aus Braunschweig und Dortmund mit diesen Fragen auseinandergesetzt und bringen ihre Ergebnisse zum FemFest mit. 


Von & mit: Claudia Sonntag & Anna-Sophia Zimniak


SKINSTORIES. Energy powered by culture: Four bodies, a combination of muscles, bones and curves, powered with a huge amount of energy, surrounded and compressed by something, which is anatomical so called: Skin. Skin as the boundary between our bodies, skin the surface of our appearance. Skin: black and white, hairy and naked, a landscape of our experiences can be described as a highly cultural formed border.
Unsere Haut umschließt all unsere Erfahrungen, lässt sie offen und geschlossen für die Blicke und Berührungen der Anderen. Die Haut ist die Grenze unserer Intimität, unserer Sexualität, unserem Blick: It’s the look, which is always the frame to see the pain which we used to learn in life. But it is also our skin, which is kissed by our lovers – it is our look of love. Unter dieser Haut: Gewebe und Knochen. Skin, tissue, and bone; bones are hidden, skin is shown. Unsere Haut erzählt uns die Geschichte von Liebe und Leid. Nichts bleibt auf dieser Oberfläche unbescholten und doch steckt dahinter all das verschlossen, was unsere Haut nicht erzählen darf. Es ist meist einzig die Stimme, die es vermag aus der Haut zu fahren.

Skin, tissue und bones beschreibt zunächst die Materie unserer Körper. Darüber hinaus ist dieser Körper kulturell geformt und geschaffen. Die tänzerische Performance SKINSTORIES wirft einen Blick auf unsere Haut, die kulturell geschaffenen Grenzen zwischen uns, die Oberfläche für gender, sex und den nackten Wahnsinn von Schönheit und Hässlichkeit. Wie fühlt es sich an, sich in der Haut einer dem weiblichen Geschlecht zugeordneten Frau des 21. Jahrhunderts zu bewegen? Vier Körper präsentieren mit Kraft und Komik ihre Perspektive auf den Genuss weiblicher Realitäten.

+++Les figues (Performancekollektiv)+++
Mit: Katharina Sufryd, Chiara Kastner, Alison McGreogor, Marlin Harff.


Samstag, 24.05. 15.00 Uhr Workshop "Europäische Gleichstellungspolitik - DER Grund, zur EU-Parlamentswahl zu gehen?" von Stephanie Böhm 

Nach den ganzen Wahlen der letzten Monate haben viele Bürger_innen kein Interesse mehr, sich nun auch noch mit den anstehenden Wahlprogrammen und Spitzenkandidat_innen für das Europaparlament auseinander zu setzen. Da ist es schon bequemer, berechtigte Kritikpunkte oder einfach nur alte (Vor-)urteile als Gründe anzuführen, nicht zur Wahl zu gehen. 

Dabei gibt es (nicht nur) aus Genderperspektive gute Gründe, sich für die europäische Ebene zu interessieren. Was (und warum) bislang gleichstellungspolitisch erreicht wurde, welche "Baustellen" es heute gibt und wohin es in Zukunft gehen sollte, sind Themen dieses workshops.

Stephanie Böhm, Dozentin Akademie Frankenwarte


Sonntag, 25.05. 11.30 Uhr: Lesung Jenz liest...

Jenz liest...

Es braucht mehr Protagonistinnen. Mehr weibliche Hauptcharaktere, die mehr um treibt, als im Hinterturm auf den Prinzen zu warten.
Dies war der Ausgangspunkt meiner Geschichten, Schnippsel, Anekdoten.
Geschichten aus Sicht von Frauen. Meine Geschichten und die von Freundinnen.
Von Frauen die sehr unterschiedlich sind, die stark und schwach sind, gut und böse in einem, Heldinnen die Prinzessinnen die Hand reichen und ein Stück zusammen gehen.
Die Charakter_innen meiner Kurzgeschichten kämpfen mit dem Irrsinn des Alltags und finden ganz unterschiedliche Wege dort raus.

Diese Lauschige Lesung kommt im tiefen Bass und spart die unschönen Momente nicht aus.
Es kann durchaus deftig werden, manch einer ist es aber auch schon mal zu süß.

miau mio

Samstag & Sonntag: Tattoo-Ausstellung "Femtattoos" beim Femfest

Dieses Jahr werden wir eine Ausstellung der tattoo-Künstlerin Anna Quappe zeigen!

Die experimentierfreudige Tattoo-Künstlerin Anna Quappe arbeitet gerne mit kritischen und progressiven Bildern. Beim Femfest wird sie einige ihrer Arbeiten und Entwürfe ausstellen. Die Künstlerin mit freischeffender und Studio-Erfahrung wird vor Ort sein.






Sonntag, 25.5. 12:00 Uhr: Workshop "Transidentität – ein Thema für die Schule?" von Juli Avemark und Katharina Schreckling

Passend zu den umfangreichen und hitzigen Debatten zu Beginn dieses Jahres über die Lehrpläne in Baden-Württemberg, welche LGBT-Themen stärker im Unterricht berücksichtigen wollen, bieten wir einen Workshop zu „Transidentität in der Schule“ an.

Inhalte werden dabei die Methoden sein, mit welchen man die Schüler_innen an das Thema heranführen kann. Außerdem sprechen wir über homo- und transphobie in deutschen Klassenzimmern.

Der Workshop ist größtenteils interaktiv und beinhaltet auch den Dialog mit einer Würzburger Transfrau, die aus ihrem Leben erzählen wird und gern Fragen der Teilnehmer_innen beantwortet.

Juli Avemark, Studentin der sozialen Arbeit in Würzburg, hat ihre Bachelorarbeit zum Thema „Transidentität und Akzeptanz in Schulen“ geschrieben. Im Zuge dieser Arbeit entwickelte sie einen Workshop für Schulen, der sich mit Geschlechterrollen und Transidentität befasst. Sie ist selbst seit ca. 3 Jahren im Schulaufklärungsprojekt „Sch(w)ule & Le(s)ben“ von Lambda Bayern aktiv.

Katharina Schreckling ist die Leiterin der Selbsthilfegruppe Transitas in Würzburg. Sie bietet außerdem eine Onlineberatung für Trans*Menschen im Würzburger Wuf-Zentrum an. Katharina engagiert sich sehr für mehr Sichtbarkeit und wachsendes Verständnis in der Gesellschaft und unterstützt deshalb auch das neu entstehende Trans*schulprojekt in Würzburg und Umgebung.


Der Workshop ist auf 20 Personen beschränkt. Zur besseren Vorbereitung ist eine Vorabanmeldung unter femfestwue@googlemail.com möglich. 

Sonntag, 25.05.2014 12.30 Uhr: Das „A“ in Queer – ein sexpositiver Blick auf Asexualität von Andrzej

LGBTSIQQA, diese Buchstabenkombination begegnet mir in queeren Kontexten immer häufiger. Sie steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Straight, Intersex, Queer, Questioning, Asexual. 


Doch was bedeutet Asexualität eigentlich und was hat sie mit Queerness zu tun? Warum sind Asexuelle innerhalb queerer Kontexte so gut wie unsichtar? Und ist ein Bedürfniss nach Sexualität wirklich etwas, dass alle haben? 


In meinem Vortrag geht es darum, was Asexualität ist und was sie nicht ist. Es geht um die Unterscheidung zwischen sexueller und romantischer Orientierung, darum was asexuell und sexpositiv sein gemeinsam haben, warum für mich Asexualität queer ist, um Consent und darum was du tun kannst, damit sich Asexuelle in deiner Community wohlfühlen.
Zu Beginn der Veranstaltung wird die 30-minütige Dokumentation „Some like it hot, some like it not“ von Nossa Schäfer und Elisa Garrote gezeigt, in der drei Mitglieder von Aven (Asexual Visibility and Education Network) interviewt werden und gleichzeitig nachgezeichnet wird, wie die Sexualwissenschaft im Laufe ihrer Geschichte mit nicht vorhandenem sexuellen Interesse umgegangen ist.


Nach dem Vortrag gibt es Raum für Fragen und Diskussion. Die Veranstaltung ist offen für alle gender. Die Teilneh_mer_in_nenzahl ist nicht begrenzt.

Andrzej beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Themen um Beziehungen, Sexualität und Normen. Er_sie ist Herausgeber_in des Zines "Wer A sagt, muss nicht B sagen", was ein sexpositives Zine über A_sexualität und A_romantik ist und betreibt den Blog www.asexyqueer.blogsport.de

Sonntag, 25.5.2014 14 Uhr: Schon mal über Beziehungsstrukturen nachgedacht?!?


Ein Vortrag zu Monogamie und Polyamorie von Bettina Stošić und Stefanie KrügerGesellschaftliche Vorstellungen zu Beziehungsführung haben sich liberalisiert, wodurch Liebesbeziehungen heute auf unterschiedliche Weisen gelebt werden. Dennoch herrscht nach wie vor das wesentliche Prinzip und Ideal der Monogamie, welche als "natürlich" angesehen und selten hinterfragt wird. Zentral ist dabei der Gedanke, dass ein Mensch nur mit EINEM anderen zusammen sein bzw. diesen lieben kann.
Damit verbunden sind spezifische Vorstellungen von "Treue", "Liebe", "Eifersucht" und "Fremdgehen".

In unserem Vortrag wollen wir das Konzept der Monogamie genauer betrachten. Diese hat nämlich – entgegen landläufiger Annahmen – eine Geschichte. Wir werden die mit Monogamie einhergehenden Normen aufzeigen und als Alternative polyamouröse u.ä. Konzepte vorstellen, die davon ausgehen, mit mehreren Menschen Intimität teilen zu können. Auch diese werden wir anschließend kritisch betrachten. Der Vortrag verfolgt damit das Ziel, dem Publikum einen differenzierteren Zugang für Lebens- und Liebensweisen zu ermöglichen.

Die Vortragenden: 

Dipl.-Päd. Bettina Stošić und Dipl.-Päd. Stefanie Krüger studierten Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Sozialpädagogik und gender studies an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Zusammen realisieren sie seit Juli 2012 Workshops und Vorträge zu den Themen Polyamorie, Mononormativität und alternative Beziehungskonzepte.

Samstag, 24.5.2014 13 Uhr: (Mein) Fett ist politisch von Magda Albrecht


Body Shaming (das Ab- und Bewerten von Körpern) und Fat Shaming (Diskriminierung von dicken_fetten Körpern) insbesondere von als weiblich kategorisierten Körpern gehören zu den heterosexistischen Grund­prinzipien unserer Gesellschaft. Körpernormierungen – angefangen von Kommentaren zum Essverhalten bis zur ärztlichen Verschreibung einer Abnehmkur – sind dabei so normalisiert, dass selbst Menschen, die sich als feministisch verstehen, keinen Widerspruch darin sehen, sich die Lust am Essen zu versagen, weil diese mit Zunahme von Körpergewicht und Fett_sein assoziiert wird. Die Diskriminierung und Stigmatisierung von dicken_fetten Menschen und ihren Körpern ist eng verknüpft mit verschiedensten Formen von Diskriminierung. So orientiert sich die Idee eines "perfekten" Körpers an sexistischen, fettfeindlichen, rassistischen und ableistischen Maßstäben. Dicke_fette Menschen müssen stets als Negativbeispiel in Zeiten neoliberaler Selbstoptimierung herhalten. In dem Vortrag wird dem gesellschaftlichen Norm_al-Zustand eine fat positive Perspektive entgegengestellt und einige Grundsätze der Fat Empowerment / Fat Acceptance Bewegung vorgestellt. Im Kern geht es um körperliche Selbstbestimmung und wie alle - egal mit welchem Gewicht - von Fat Empowerment profitieren können.


Magda Albrecht ist Bloggerin beim feministischen Gemeinschaftsblog maedchenmannschaft.net. Sie ist politische Bildnerin zu queer_feministischem Aktivismus und Körperpolitiken und Musikerin bei Totally Stressed.

Foto: JUST / JUST.EKOSYSTEM.ORG

Samstag, 24.5.2014 und Sonntag, 25.5.2014 zu verschiedenen Zeiten: Film "Die andere Seite des Regenbogens - 4 Menschen mit 4 Geschichten." 2 CSDs mit 2 Philosophien. 1 Stadt über dem Regenbogen.







EIN FILM VON THOMAS BARTELS
Wir zeigen den Film am 24. und 25. Mai im Medienraum (Studiobühne). Nähere Infos folgen...

Log line
Berlin, eine Stadt zwischen queerem Aktivismus, queerer Kultur und queerem
Lifestyle.


Synopsis
In “Die Andere Seite des Regenbogens” führen uns die Geschichten von vier Menschen durch Berlins vielschichtige Schwul-Lesbisch-Trans*-Gemeinschaft, deren Spektrum von politischem Aktivismus bis Anpassung reicht. Die 22-jährige freidenkende Isabelle, der schwule Punk Nico, der Transmann und Autor Jayôme C. und der behinderte Mark gewähren uns intime Einblicke in ihr Leben und ermutigen uns trotz der Steine, die uns das Leben in den Weg legt, eine positive Lebenseinstellung zu behalten.



Director's Statements 
Mit “Die Andere Seite des Regenbogens” wollte ich die heutige Situation und die Probleme von schwulen, lesbischen und Trans-Menschen in Berlin porträtieren. Dabei hatte ich das außerordentliche Glück vier sehr starke Menschen dafür zu finden. Obwohl sie alle mit verschiedenen Arten von Diskriminierung zu kämpfen
haben (Homophobie, Transphobie, Behindertenfeindlichkeit, etc.), ist jeder von ihnen positiv und stark geblieben und das gibt dem Film eine positive und ermutigende Botschaft für andere schwule, lesbische, transidente und auch heterosexuelle Menschen. Neben den vier Protagonisten wollte ich auch den Zuschauer Berlin durch meine Augen sehen lassen und zeigen warum ich diese Stadt für so außergewöhnlich halte.





Biographie des Regisseurs und Produzenten
Am 31. Juli 1980 in Saarbrücken geboren zog Thomas Bartels 2001 nach Wiesbaden um dort an
der Fachhochschule “Medientechnik” zu studieren. 2003 nahm er sich von dem sehr technischen
Studiengang eine Auszeit und zog nach New York, um dort seine kreative Seite auszuleben und
studierte an der New York Film Academy “Filmmaking”. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss
er zunächst seinen Studiengang als Diplom Ingenieur ab und zog 2007 nach Berlin, wo er seitdem als Cutter arbeitet . Zu seinen Auftraggebern zählen neben Produktionsfirmen wie MMpro, Kings & Queens Filmproduktion, luxure FILMPRODUKTION, Pepe Pictures, auch der Verleih missingFILMs und die weltweit operierende Tierrechtsorganisation PETA. 2012 stellte er seinen ersten Lang-Dokumentarfilm
“Die Andere Seite des Regenbogens” fertig und arbeitet bereits an weiteren größeren und kleineren Projekten.

Samstag, 24.5.2014 18 Uhr: Laura Méritt Workshop zur sexpositiven Bewegung



Laura Méritt: Workshop zur sexpositiven Bewegung
Die deutsche Kommunikationswissenschaftlerin, Sex-Aufklärerin, Lachforscherin, feministische Linguistin und Aktivistin der Frauenbewegung Dr. Laura Méritt hält einen Workshop mit Filmausschnitten zur sexpositiven Bewegung. Den Teilnehmenden soll sexuelle Vielfalt von transgender, transsexuellen, intersexuellen, lesbischen, bisexuellen und schwulen Personen vermittelt werden, ohne heterosexuelle Personen auszuschließen. In der Pornographie sollen vor allem eine positive Darstellung von Sex und die weibliche Sexualität im Vordergrund stehen. 

Für weitere Infos zu Laura Méritt guckt mal auf ihre Seite: http://www.sexclusivitaeten.de/





Die Entwürfe für unser neues Plakat sind da!





Wir freuen uns sehr, dass uns die Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg dieses Jahr wieder unterstützt!





Nachdem es letztes Jahr so viel Spass gemacht hat, wird es auch wieder bei dem 4. Femfest ein PechaKucha (http://de.wikipedia.org/wiki/Pecha_Kucha)  geben! Wenn ihr Lust habt einen kleinen, 6 min 40 sek langen, Vortrag zu halten, meldet euch bei uns: femfestwue@googlemail.com!



Das FemFest geht in die 4. Runde!!!!










Wir basteln gerade fleißig am Programm für das 4. FemFest im Mai 2014. 

Und dies sind die Themen, mit denen wir gemeinsam mit euch diskutieren wollen: 


  • Transidentität und Männlichkeitsdekonstruktion
  • Lookism bzw. Fatshame
  • Sexpositive Bewegung 
  • Asexualität
Weitere Themen sind in Planung! 

Du hast eine Idee für einen Vortrag/Workshop/Beitrag? - Dann schick uns eine Email an femfestwue@googlemail.com.
                          FemFest 2013
RÜCKBLICK:
Es gibt nicht nur Youporn!


Dass Pornos sexistisch sein müssen, ist im Feminismus schon lange kein Konsens mehr. Unter dem Titel „Sex wie im Porno?“ diskutierten fünf ExpertInnen auf dem Femfest-Podium über die Realitätsnähe von Pornographie, die Folgen für Jugendliche und mögliche Alternativen zum Mainstream-Porno. 

Die Pornowelt ist eine sonderbare Welt. Wer sich auf Sexfilm-Portalen im Internet bewegt, könnte annehmen, nur Männer hätten Lust auf Pornographie. Noch absurder sind die Protagonisten der Filme: aufgepumpte Mucki-Männer „rammeln“ dickbusige, junge Blondinen – möglichst schnell und brutal.

„Dampfhammerficken“ nennt Maike Brochhaus die Sexpraxis, die in den meisten Mainstream-Pornos vorgelebt wird. „Youporn langweilt mich“, sagt sie über das größte Porno-Portal im Netz. Brochhaus ist Regisseurin des postpornografischen Filmexperiments „häppchenweise“, mit dem sie ein vielfältigeres Bild von Menschen beim Sex zeigen möchte. 

„Dampfhammerficken“
Von Alice Schwarzers „PorNo“-Kampagne, die pornographisches Material verbieten möchte, hält Brochhaus nichts. „Wir wollen Pornos nicht abschaffen, sondern Alternativen produzieren“, erzählt sie. Brochaus, die sich als Pro-Sex-Feministin bezeichnet, will mit ihrer Arbeit Gegenbilder schaffen. „Uns geht es darum, Inseln zu schaffen, in denen es anders läuft“, erzählt sie.

Vor einer „Pornographisierung der Gesellschaft“ ist seit dem einfachen Zugriff über Netzportale im letzten Jahrzehnt immer verstärkter die Rede gewesen. Hans-Peter Breuner, Sexualpädagoge bei „Pro familia“ in Würzburg, hat als Reaktion auf den steigenden Porno-Konsum von Erwachsenen und Jugendlichen eine „Verwahrlosungsdebatte“ in den Medien beobachtet: „2007 rollte eine Medienwelle zum Thema Porno auf uns zu“, erzählt Breuner. Damals sei die sexuelle Verwahrlosung von Jugendlichen durch Pornographie prophezeit worden. „Die Studien, die heute dazu vorliegen, bestätigen diese Annahmen aber nicht“, betont Breuner. Man dürfe das Material nicht bagatellisieren, aber auch eine Skandalisierung führe zu nichts. 


„Nicht bagatellisieren, aber auch nicht skandalisieren“

Breuner, der mit männlichen Jugendlichen arbeitet, hält Pornographie vor allem für eine Art Durchgangsmaterial auf dem Weg zum Erwachsenwerden. „Jugendliche fragen heute nicht mehr ihre Eltern, wenn es um Sex geht“, erzählt er. Mit steigendem Alter würden die Filme aber zunehmend irrelevant.


Dass in den Pornos sexistische und realitätsferne Praktiken gezeigt werden, hält Breuner für weniger problematisch: „Jugendliche gehen heute sehr gleichberechtigt miteinander um, auch beim Thema Sex.“ Einen Zusammenhang mit dem Erhalt sexistischer Strukturen und Pornographie sieht er nicht. Nicht alle im Raum teilen Breuners Annahme: „Die Filme verfestigen eindeutig Rollenbilder“, wiederspricht eine Zuschauerin und warnt vor der Reproduktion von Geschlechtszuschreibungen.
Was lösen die Filme aus?

Podiumsteilnehmerin Anna Schilling, die an der Universität Basel Geschlechterstudien studiert, bestätigt einen ähnlichen Eindruck: „Wir treffen vor allem auf phallus-zentrierte Filme“, erzählt sie. Das meiste im Internet verfügbare Material sei ausschließlich auf Männer ausgerichtet. „Die Frage ist, ob Jugendliche das reflexiv verarbeiten können“, erzählt sie. 

Das Fazit der Debatte fällt schließlich zweigeteilt aus: was die Pornos auslösen, kann nicht eindeutig geklärt werden. Dass sie spurlos an den Jugendlichen vorbeigehen, bezweifeln jedoch die meisten.
Authentizität: „Porno bleibt ein künstliches Produkt“
Zumindest auf die Frage, wie authentisch ein Porno grundsätzlich sein könne, findet sich eine eindeutige Antwort aus der Praxis: „Es geht realitätsnah“, erzählt die Produzentin Brochhaus. Schlussendlich sei es aber trotzdem ein künstliches Produkt: „Man kriegt die Künstlichkeit nicht raus.“ Für das Produzieren von Gegenbildern setzt sie sich trotzdem ein: „Eigentlich sollten wir uns jetzt alle ausziehen und einen Porno drehen“, schlägt sie vor.


Sexismus sells! 

Die Rapperin Sookee erklärt auf dem 3. Femfest, wie Sexismus im deutschen Hip-Hop funktioniert. Und weshalb wir uns weniger über die „Rüpel-Rapper“ empören sollten als über die Gesellschaft, die ihre Songs abfeiert. Woher kommt der Erfolg von Rappern, die sich „Frauenarzt“ oder „King Orgasmus“ nennen? Warum ist Sexismus im Hip-Hop so erfolgreich? Am besten erklärt das eine, die bei diesem Spiel nicht mitmacht: Sookee, selbsternannte „Quing of Berlin“, ist Rapperin und studierte Germanistin. 

„Rapmusik, die Klischees bestätigt, wirkt authentisch“, erklärt die Berlinerin, die sich schon an der Uni mit den Mechanismen auseinandergesetzt hat, die den Sexismus im deutschen Hip-Hop so beliebt machen. „Für eine bürgerliche Gesellschaft, die sich mit ihren Problemen nicht auseinandersetzen will, sind Figuren wie Bushido extrem nützlich“, erzählt Sookee. So könne sich die Gesellschaft über Tabubrecher empören, ohne sich mit den eigenen Vorurteilen befassen zu müssen. „Wenn ich über andere lästern kann, muss ich mich nicht mit meinen eigenen Vorurteilen nicht auseinandersetzen“, so Sookee.

Rap wird in den 80ern erfolgreich, weil es rassistische Klischees bestätigt. Das Prinzip lasse sich seit Entstehung der amerikanischen Hip-Hop Kultur in den 80er Jahren beobachten, berichtet die Musikerin. „Rap wurde damals erfolgreich, weil es für jugendliche, weiße Käuferschichten interessant wurde.“ Die Rapper bestätigten rassistische Klischees, um ihre Verkaufszahlen zu fördern. Die Symbolwirkung der Texte hinterlässt schließlich einen nachhaltigen Eindruck: Missstände wie Arbeitslosigkeit und Kriminalität werden nicht mehr der rassistischen Wohnungs- und Sozialpolitik des Staats zugeschrieben, sondern den Minderheiten der Großstadtghettos und deren vermeintlich krimineller Natur.

„Geschlechterbilder funktionieren über Andersartigkeit“ 
So entstanden im Hip-Hop Zerrbilder, ohne die kommerziell erfolgreicher Rap kaum mehr funktioniert. Neben rassistischen Klischees sind das vor allem einseitige Geschlechterrollen: Der Gangster, der Pimp und die Hure. Während der Mann noch als aggressiver Gauner oder Draufgänger taugt, ist die Frau nur „Hoe“, also Hure. Oder, einzige Ausnahme, als „heilige“ Mütter. Selbst die wenigen Frauen im Hip-Hop bemühten sich nicht um ein Gegenbild, erzählt Sookee. „Wenn es um Macht geht, rappen Frauen nur darüber, wie es wäre, wenn sie ein Mann sind.“ Weshalb die Geschlechterbilder so einseitig besetzt sind, erklärt Sookee mit Ansätzen aus der kritischen Männlichkeitsforschung. „Männlichkeit und Weiblichkeit funktionieren über Andersartigkeit.“ Im Hip-Hop, aber auch in unserer Gesellschaft stehe der „penetrierende“ Mann im Vordergrund des Geschehens. Homosexuelle Männer gelten daher etwa als „Verräter von Männlichkeit“. Im Rap hat sich dafür der Ausspruch „No Homo“ etabliert, mit denen Rapper ihre heterosexuelle Männlichkeit klarstellen. „Pro Homo“ statt „No Homo“ Sookee selbst ist einer der großen Ausnahmen in der deutschen Rap-Welt. „Ich gieße Salz in Wunden“, betont sie. Aus dem homophoben „No Homo“ wird etwa „Pro Homo“, so ein Titel auf ihrem aktuellen Album „Quing of Berlin“. Die herrschenden Geschlechterdogmen konterkariert sie: Männer können Gefühle zeigen, Frauen auch stark sein. Wie reagieren etablierte Rapper auf den Gegenentwurf? „Die reguläre Szene findet mich sehr scheiße“, antwortet Sookee. Die meisten könnten mit ihrem Konzept schlicht nichts anfangen – schließlich bricht es mit bekannten Mustern. Und wie lautet nun das Erfolgsrezept der deutschen „Rüpelrap-Sexisten“? Sookee nennt mehrere Beispiele. Etwa den Rapper „Frauenarzt“, der sich vor etwa zehn Jahren in die Szene katapultierte. Nach öffentlichkeitswirksamen Debatten um seine Musik und Indizierungen durch die „Prüfstelle für jugendgefährdende Medien“ stieg die Aufmerksamkeit für seine Person. Das Ergebnis: Die Verkaufszahlen schossen in die Höhe.

„Bushido ist nicht das Problem“ 
Mittlerweile macht der Rapper soften „Ballermann-Rap“ oder Diskohits mit Popgrößen wie „Nena“. Der Sexismus ist nicht mehr so deutlich wie früher, das Publikum ist mainstreamiger. Am Ende, so Sookee, gehe es vor allem um Verkaufszahlen. Gerappt wird, was sich verkauft. „Das funktioniert, weil es sich kapitalistisch verwerten lässt“, erzählt Sookee. Mit ihrem kommerziellen Erfolg werden die einstigen Tabu-Rapper schließlich auch in der bürgerlichen Gesellschaft salonfähig. Für Anerkennung sorgt dann der Ruf des „guten Geschäftsmanns“. Plötzlich werde dann sogar einem Bushido der „Integrations-Bambi“ verliehen. Die eigentliche Ursache des Problems seien aber nicht die Rapper, betont Sookee: „Das größte Problem an Bushido sind die Leute, die ihn supporten.“ Etwa der Filmproduzent Bernd Eichinger, der einen Kinofilm über das Leben des Rappers gedreht hat. Oder eine Jugendinitiative um die Zeitschrift Bravo, die den Tabubrecher als Vorbild gegen Gewalt an Schulen ans Brandenburger Tor geladen hatte. Jugendarbeit als Lösung Was tun dagegen? „Den Staat in die Verantwortung nehmen“, findet Sookee. Die pädagogischer Berufsausbildung müsse überarbeitet werden, neue Lehrpläne gebastelt werden. „Kritischer Medienkonsum als Schulfach wäre wichtig“, schlägt sie vor. Außerdem Geld für gute Jugendarbeit, nicht nur für „Kleckerprojekte“. Um den Sexismus aus dem Hip-Hop zu bekommen, so Sookees Fazit, müsse man den Sexismus erstmal aus der Gesellschaft bekommen – oder ihn zumindest thematisieren. Oder, wie Sookee sagt: „Wir müssen dafür sorgen dass die Gesellschaft keinen Bock hat, sich so ne Scheiße reinzufahren.“

Die da mit der roten Jacke 

Wie geht das eigentlich mit dem Strukturen überwinden? Die Psychologin Julia Scholz hat ein paar gute Tipps auf Lager. Und sie kritisiert ihr eigenes Fach, das den Menschen immer noch als Maschine denkt.

Wie beschreibe ich einen Menschen, ohne ihn zu bewerten? Verzwickte Sache. Denn oft sind es die Abweichungen, die als erstes auffallen. Die Hautfarbe, das Alter oder die Körperform („der Schwarze“, „die Dicke“). So wird aus der Beschreibung schnell eine diskriminierende Zuschreibung.

Geht beschreiben ohne bewerten?
„Label-Effekt“ heißt dieses Phänomen in der Psychologie. Fällt uns ein Merkmal häufiger auf, stecken wir es in eine gesellschaftlich erlernte Schublade. Etwa, dass „dicke“ Menschen sich nicht im Griff hätten. Oder dass blonde Frauen doof sind. „Labels erschaffen Verschiedenheit“, erklärt die Psychologin Julia Scholz. Sie warnt vor einer „Homogenisierungsgefahr“, also dem Trugschluss, dass die Menschen einer Merkmalsgruppe miteinander gleichgesetzt werden.

Menschen nicht als Maschinen denken
Aber ist das nicht einfach natürlich, und „irgendwie normal“? In psychologischen Untersuchungen werden Unterschiede zwischen Frauen und Männern, Dicken und Dünnen, „Inländern“ und „Ausländern“ schließlich oft nachgewiesen. Scholz meint: Jein. Dass der Label-Effekt natürlich sei, hieße nämlich nicht, dass man ihn nicht steuern könne. „Die herkömmliche Psychologie hat ein sehr mechanistisches Weltbild“, erklärt Scholz. Sie mache den Menschen oft zu einer Maschine, die nicht anderes könne als das, was empirisch untersucht wurde.

Queerfeministische Psychologie
Die Untersuchungsbedingungen vieler Studien, etwa zu Geschlechtsunterschieden, seien zudem oft fragwürdig. So würden fast alle Theorien an weißen, mittelständischen Amerikanern vorgenommen. Dass deren psychologische Präferenzen nur einen spezifischen Bruchteil der Weltbevölkerung repräsentieren, werde nicht kritisch reflektiert. „Der Kontext der Forschungen wird ignoriert“ erklärt Scholz. Die Psychologie beleuchte zwar vieles im Menschen, aber sich selbst lasse sie dabei aus.

Einseitige Untersuchungsgegenstände
„Ich bin oft am kämpfen mit der Psychologie“, erzählt sie. Als Vertreterin der queerfeministischen Psychologie begnüge sie sich deswegen nicht nur mit dem Benennen von Ungleichheiten. „Es geht auch um die Frage, wie Strukturen überwunden werden können“, so Scholz. Die queerfeministische Psychologie wolle damit einen vielfältigeren Blick auf Wissenschaft ermöglichen. „Unser Ansatz bietet keine eindeutigen  Lösungen an“, erklärt Scholz. Vielmehr verstehe sich die kritische Psychologie als Kritik am Weltbild und den Methoden der herkömmlichen Wissenschaft.

Die Macht von Gruppendynamik
Wie psychologische Strukturen durch eigenes Handeln gebrochen werden können, zeigt Scholz dann in einem Video: Die versteckte Kamera läuft, ein verletzter Mann liegt vor einem Bahnhof. Die Passanten gehen vorbei, niemand hilft. Als schließlich eine Person zur Hilfe kommt, sind plötzlich auch andere Passanten zur Stelle. Der Grund: Solidarität funktioniere über Gruppenzugehörigkeit. „Sobald jemand von außen handelt und hilft, helfen auch die anderen“, erklärt Scholz. 

Gruppenidentifikationsprozesse Noch besser zeigt diesen Effekt ein zweites Beispiel. Nun trägt der Leidende Hemd und Krawatte, wie die Passanten. Schon nach Sekunden kommt nun Hilfe. Scholz’s Fazit: Wer abweichend wirkt, läuft in Ausschluss-Gefahr. Hat eine Person aber den Mut, dieses Gruppenkonstrukt zu brechen, kann sich die Situation sofort ändern.

Beschreiben ohne zuzuschreiben
In der Diskussion mit dem Publikum rät Scholz, eigene Strategien zur Überwindung von Ungerechtigkeiten zu entwickeln. So könnten Personenbeschreibungen auch ohne Zuschreibungen auskommen. Statt auf Herkunft („Italienerin“) könne man auf den Beruf („Ärztin“) oder die Kleidung („rote Jacke“) einer Person verweisen. Oder man könne, wenn es nicht anders ginge, auch die eigene Wertung bei der Beschreibung erwähnen. 

Den eigenen Weg finden
„Verschiedene Denkweisen über Benachteiligung führen zu unterschiedlichen Gegenstrategien“, so Scholz. Was für sich selbst am besten funktioniere, müsse am Ende jede_r mit sich ausmachen. „Letztendlich sollte jeder für sich selbst einen Weg finden“, rät sie zum Abschluss.


 Valentin Niebler





3. FEMFEST WÜRZBURG 08./09.06.2013 

GESELLSCHAFTSKRITISCHES FEST ZUM THEMA GESCHLECHT?


Wer sind wir?
Eine heterogene Gruppe mit ganz unterschiedlichen Charakteren und der Motivation Diskussionen und Gedanken rund um die Frage "sex or gender or is it queer?" ins Rollen zu bringen.
Wir sind offen für alle Interessierten und zukünftige Mitsteriter_innen. Wir beschäftigen uns mit queer-feministischen Themen und freuen uns auf Gespräche und Austausch, Kunst und mehr mit euch auf dem FemFest!

Wo und Wann?
Veranstaltungsort ist wie letztes Jahr das Jugendkulturhaus Cairo mit dem wir eine gute Zusammenarbeit pflegen. Am 08. & 09. Juni 2013 jeweils ab ca. 11 Uhr bis in den Abend findet das FemFest statt in Kooperation mit der Petra Kelly Stiftung, der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg mit Dr. Zohreh Salali und Akademie Frankenwarte.


Zugänglichkeit
Aus baulichen Gründen ist eine komplette Barrierefreiheit im Cairo leider nicht gegeben.  Es wird aber alles versucht einen Besuch aller möglich zu machen.
Die angrenzende Jugendherberge besitzt einen Aufzug mit dem man in das gewünschte Stockwerk gelangen kann: (2. Stock : Konzertsaal ; 3. Stock: Theatersaal)
Am besten sagt ihr uns vorher Bescheid indem ihr uns eine Email  schickt an info@cairo.wue.de oder ruft an unter : 0931/416 933

Jugendkulturhaus Cairo
Fred-Joseph-Platz 3
97082 Würzburg
info@cairo.wue.de
Tel: 0931/416933

Programm: 




BETTINA STAUDENMEYER: "BAUCHTANZ – Zwischen Selbstermächtigung und -objektivierungEine feministische Perspektive"

Samstag, 08. Juni 2013





Seit den 90er Jahren hat sich Bauchtanz zu einem beliebten Hobby von Frauen* in den sogenannten westlichen Ländern entwickelt. Dabei wurde er unter anderem mit feministischen Ursprungsmythen aufgeladen, wonach der Tanz aus der Anbetung einer weiblichen Göttin in frühgeschichtlichen Matriarchaten hervorgegangen sei. Viele aktive Tänzerinnen* verstehen Bauchtanz deshalb bis heute als Ausleben ihrer essentialistisch gedachten Weiblichkeit und als Selbstermächtigung. Auf der anderen Seite werden Tänzerinnen* im Auftrittskontext häufig ausschließlich sexualisiert wahrgenommen und deshalb von feministischer Seite mit dem Vorwurf der Selbstobjektivierung und der Stabilisierung des Patriarchats konfrontiert. Dieser Vortrag möchte zunächst klären, was man unter Bauchtanz verstehen kann und dann die beiden genannten Blickwinkel einer Kritik unterziehen, um schließlich zu einer eigenen feministischen Perspektive zu gelangen, welche sowohl die systemstabilisierenden als auch die subversiven Momente von Bauchtanz in den Blick nimmt. Außerdem möchte ich davon berichten und mit euch diskutieren, wie man die eigene kritische Haltung als Tanzlehrer*in, -schüler*in und Auftretende umsetzen kann.





"Workshop: Einführung in die Grundbewegungen des Bauchtanzes"


Was ist Bauchtanz denn nun eigentlich genau? Und ist das was für mich? Im Anschluss an den vorausgehenden Vortrag zu einer feministischen Perspektive auf Bauchtanz, können diese Fragen hier über die eigene Leiblichkeit in Erfahrung gebracht werden. (Gerne auch ohne den Vortrag gehört zu haben.) Dabei soll die Körperhaltung, sowie die grundlegenden Isolationsbewegungen von Hüfte, Becken, Schultern, Brustkorb und Armen erlernt werden. Dies sind erste Elemente, mit denen die Musik im Bauchtanz durch den Körper interpretiert und sichtbar gemacht werden kann. Teilnehmende aller Geschlechter sind herzlich willkommen. Gerne kann ein eigenes Tuch oder ein Schal mitgebracht werden. Tänzerische Vorkenntnisse sind nicht nötig.


BETTINA STAUDENMEYER studiert Gesellschaftstheorie in Jena, lernt seit dem achten 
Lebensjahr Bauchtanz und unterrichtet diesen seit 2009 im Rahmen des universitären 
Hochschulsports.


Vortrag von JULIA SCHOLZ: „Inspirationen für Aktivismus aus queer-feministischer Psychologie“,Samstag, 08. Juni 2013



Zunächst erkläre ich mein Verständnis von Queer Feminismus, da selbstverständlich auch hier Kategoriengrenzen anders gezogen werden können. Ich beschreibe außerdem kurz, wie ich queer-feministische akademische Psychologie betreibe, doch der Fokus des Vortrags soll auf Inspirationen für queerfeministischen Aktivismus, die ich daraus gewinne, liegen. 
Ich kontrastiere beispielhaft zwei Denkweisen über Benachteiligung und Entgegenwirken dieser, welche je in unterschiedliche politische Strategien münden. Diese werden auch an psychologischen Forschungsbeispielen illustriert. 
Beispielsweise kann es Sinn machen, Vergleiche zwischen Frauen und Männern in einer bestimmten Weise zu formulieren. Und es kann Sinn machen, solche Kategorien gar nicht erst durch Wiederholung zu stärken. Am Ende soll genug Platz für eine gemeinsame Diskussion der Vor- und Nachteile verschiedener Strategien sein.



Vortrag: "Schwule Rapper, es wird Zeit, dass wir Tacheles sprechen..." - Männlichkeitsentwürfe und(Hetero-) Sexismus im deutschsprachigen Rapam ABEND: KONZERT von SOOKEE





Samstag, 08. Juni 2013,
Vortrag: 17:00 Uhr / Konzert: 21:00 Uhr

Der Input gibt einen Einblick in die Entstehung, Potentiale und problematischen Aspekte von Rap. Aufbauend auf Theorien zur Konstruktion von Geschlecht und aus der kritischen Männerforschung wird der Zusammenhang von Männlichkeitsentwürfen und (hetero-)sexistischen Images und Performances im deutschsprachigen Rap thematisiert. Hierbei geht der Input vor allem auf sprachliche Mechanismen ein, diskutiert die Verquickung von Gewalt und Sexualisierung und setzt sich mit dem Aspekt der Mehrdeutigkeit auseinander: Wie sind Männlichkeitsvorstellungen und (hetero-)sexistische Lines in Rap-Texten einzuordnen? Lassen sie sich alle eins zu eins übersetzen oder handelt es sich um bloße Ironie? Welche Rolle spielen hier rassistische Diskurse der Mehrheitsgesellschaft?


Sookee lebt seit 27 von möglichen 29 Jahren in Berlin, hat HipHop zunächst über Graffiti kennengelernt, aber durch Sprache erzeugte Bilder im Kopf liegen ihr mehr als solche an Wänden. Mit feministischer Theorie und Praxis ist sie vor allem durchs Studium in Berührung gekommen und hält heute Vorträge zu (Hetero-)Sexismus im HipHop, aber beschäftigt sich auch mit den subversiven und progressiven Potentialen von Subkulturen. Ihre Musik beinhaltet sowohl Kritik an hierarchischen und normativen strukturen als auch Empowerment von widerständigen Identitäten, sodass ihre Inhalte zwar nicht leicht verdaulich, aber nie dogmatisch sind.
http://www.youtube.com/watch?v=BZvF1_XyIKU&feature=player_embedded#at=14





AND YOU BELONG ( 86 min., 2013), 

von Julia Ostertag
am Samstag, 08. Juni 2013

Der neue Film von Julia Ostertag (Gender X, Saila, Noise & Resistance) ist ein künstlerisch-dokumentarisches Portrait des  HipHop  Electro Duos  SCREAM CLUB und ein farbenfrohes Zeitdokument aktueller Strömungen in der queeren Musik Szene.

Über  vier  Jahre  gedreht,  erzählt  der  Film  nicht  nur  die  Geschichte  zweier charismatischer Frauen und ihrer Freundschaft, er zeigt ein kreatives Umfeld in Berlin,  wo  nach  wie  vor  Kultur  ohne  Kommerz  möglich  ist,  und  reflektiert Gender  Roles  und  individuelle  Kreativität  jenseits  des  Mainstreams. Screamclub´s  Musik  ist  dabei  der  Soundtrack  einer  queeren  Dekade,  der andere inspiriert und zur Zusammenarbeit angeregt hat: Weitere Protagonisten sind BadKat, Nuclear Family, Sunday Luv, DJ Metzgerei, Heidi Mortenson, Nicky Click und Joey Casio.



PODIUMSDISKUSSION: "Sex wie im Porno?" 

mit Bianca Kennedy (Kunststudentin) , Dr. André Wendler (Filmwissenschaftler), Maike Brochhaus (Regisseurin), Hans-Peter Breuner (Sexualpädagoge bei profamilia), Anna Schilling (Gender Studies Absolventin)

SONNTAG, 09.06.2013
ab 17:00 Uhr


Eine queer-feministische Podiumsdiskussion zum Thema sexuelle Selbsterfahrung vor dem Hintergrund pornographischer sowie pornographisierter Bilder und Filme. Verstehen wir pornographische Medien als Konsumgut ähnlich wie Kleidung oder Kosmetikprodukte, fällt auf, dass der Mainstream-Porno sexuelles Begehren und die sexuellen Bedürfnisse aller Geschlechter undifferenziert und eindimensional darstellt und so stets das Gleiche zum Kauf anbietet.

Ist realer Sex wie im Porno? Sollte er so sein? Thema-Kampagnen wie PorNo auf der einen und die Produktion feministischer Pornos auf der anderen Seite bilden die äußeren Positionen in der Diskussion
um Pornographie.

In der Podiumsdiskussion wollen wir Entwicklungsparameter zur sexuellen Selbstbestimmung diskutieren und die Wirkung von Pornos und pornographisierten Medien auf die individuelle Sexualität erörtern.

Teilnehmer_Innen auf dem Podium:

-     Halina*, queer-fem Aktivistin und Workshopleiterin von der „genderbaustelle Leipzig“, früher das Ladyfest Leipzig

-      Hans-Peter Breuner, Sexual- und Genderpädagoge bei „Pro familia“ in Würzburg

-      Maike Brochhaus, Regisseurin des postpornografischen Filmexperiments „häppchenweise“ und Dozentin der Kunstwissenschaft in Köln

-      Bianca Kennedy, Produzentin des Stop-Motion-Pornofilms „Weirdo´s brain“ und Kunststudentin in München

-      André Wendler, Medienkulturwissenschaftler am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosphie in Weimar

-      Moderation: Marika Levien, Team des 3. Femfests


Interessante, heiße Internetseiten

Seite des Europäischen feministischen Filmpreises mit den Gütekriterien für feministische Pornos:

Kanadische Seite des Sexshops „Good for her“ in Toronto sowie des Feminist Porn Awards:

Für lesbische Frauen:

Queer und trans* Pornografie:

Blog zum Hintergrund verschiedener Porno-Produktionsfirmen:

Seite der Pornofilmproduzentin und Regisseurin Petra Joy:

Seite der Pornofilmproduzentin und Regisseurin Erika Lust:

Das Jungs- und Giddyheft, eine feine Alternative zu den üblichen Sexheftchen:

Das Festival für (post-) pornografische Filme in Berlin:

Seite der Sexaktivistin und Sexshopbetreiberin in Berlin Laura Méritt:

Porno-Collagen mit z. B. 70-er Jahre-Material und eigener Bestöhnung von zwei Schweizer Gestalterinnen:



Kunst

von ka schmitz: Comic-Ausstellung im Treppenhaus 








Die in Hessen gebürtige Illustratorin, Comic-Künstlerin, Kommunikationsdesignerin, Kunstvermittlerin und Wendo-Trainerin lebt heute in Berlin und lässt sich dort durch die Geschichten des Alltags inspirieren. Viele ihrer Zeichnungen drehen sich um die Themen Geschlecht, sexuelle Orientierung und auf ihnen basierende Ausgrenzungen. In Berlin gibt sie unter anderem Kurse zur "Kunst der Selbstbehauptung".
http://www.ka-comix.de/index.htm


Tanzperformance - Empfangsverhütung

Teresa Hoffmann, Chiara Kastner, Sophie Schmid

Sonntag, 9. Juni 2013
11.30 Uhr 


Viele Worte, Klimper, klimper, klirr, zwinker, zwinker
klack, klack, darf ich vorstellen, blopp, finden Sie nicht auch
hahaha, entschuldigen Sie mich, klack, klack
was für ein, darauf ein: zschschsch.
Wie viel Empfang ist im Empfang? Vielleicht alles nur ein Spiel zur Empfangsverhütung?








JAGODA ROSUL-GAJIC: "Auf dem Weg zu Europa - Umsetzung der Gleichstellungspolitik in Kroatien"

Sonntag, 09. Juni 2013

Europa wächst zusammen unter historisch unterschiedlichen ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Mitgliedstaaten. In den ost- und mitteleuropäischen Staaten wurde die EU-Mitgliedschaft als Chance für Frauen gesehen. Zum 1. Juli 2013 tritt auch Kroatien der Staatengemeinschaft bei.

Anfang der 90er Jahre zerfiel Jugoslawien, der Kroatien als einer ihrer Republiken angehörte. Gewalt, Krieg und Nationalismus brachten mit sich eine Marginalisierung von Frauen und ihrer Interessen und begünstigten eine Expansion der Frauenbewegung. Die Ausgangsbedingungen für eine geschlechtergerechte Gesellschaft waren in Kroatien ungünstig. Dennoch ist in der letzten Dekade ein umfassender gleichstellungspolitischer Wandel zu beobachten. Was waren Voraussetzungen für diesen Fortschritt und wie kam es dazu?

Welchen Einfluss hat die EU auf die Gleichstellungspolitik Kroatiens?

Was sind die Herausforderungen für die Umsetzung der Gleichstellung der
Geschlechter?

Wie sieht die Lebenswirklichkeit von Frauen in Kroatien heute aus?

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MIRIAM GEBHARDT: Das Unbehagen im deutschen Feminismus - eine kritische Diskursgeschichte“

Samstag, 08. Juni 2013
in Kooperation mit der Akademie Frankenwarte



Die deutsche Frauenbewegung war einmal vielstimmig, aufregend und international führend. Doch mittlerweile ist der deutsche Feminismus programmatisch unbedeutend, organisatorisch unsichtbar und zusammengeschrumpft auf eine Medienfigur - Alice Schwarzer.

Jede gesellschaftspolitische Frage, sei es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Frauenquote, findet seit Jahrzehnten meist nur eine einzige feministische Antwort, nämlich »die Antwort« von Schwarzer. Mit ihrer ideologischen Unbeweglichkeit hat sie viele Frauen der Bewegung, die eigentlich für ihre Rechte streiten sollte, entfremdet. Der Vortrag wird die historischen Bedingungen dieser Entwicklung rekonstruieren und fragen,  ob die aktuelle Sexismus-Debatte und der #Aufschrei im Internet der Beginn einer neuen feministischen Bewegung oder doch nur die Fortsetzung des Siebzigerjahre-Feminismus darstellen.

Miriam Gebhardt, geboren 1962, ist Historikerin, Journalistin und Buchautorin. Neben ihrer journalistischen Arbeit, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, die ZEIT, den STERN und für Frauenzeitschriften, promovierte sie in Münster und habilitierte sich an der Universität Konstanz, wo sie als Privat-Dozentin lehrt. Sie wohnt im Isartal bei München. Sie veröffentlichte 2012 das Buch „ALICE IM NIEMANDSLAND – wie die deutsche Frauenbewegung die Frauen verlor“.


www.frankenwarte.de



KATHARINA SCHULZ & MARKUS WEISSSCHNUR: "BAUCH RAUS, BRUST REIN! GESCHLECHTERBILDER IM FOKUS -

Neue Perspektiven gewinnen anhand gestellter Bilder" Sonntag, 9. Juni 2013







Geschlechterbilder: Wir haben ganz allgemeine, aber auch ganz persönliche Erfahrungen damit gemacht, wie wir Männlichkeit und Weiblichkeit körperlich zeigen oder dieses Konzept bewusst brechen. Wir glauben, ohne diese Bilder zu leben und merken nicht, wie sehr sie dennoch unser Verhalten bestimmen, dass wir sie manchmal ablegen können und manchmal nicht ohne sie auskommen Anhand von Standbildern, die wir im Kurs stellen werden, nähern wir uns dem Thema mit kreativ-künstlerischer Methode ganz bildlich und konkret an. In Gesprächsrunden diskutieren wir das, was wir anhand der Standbilder gesehen haben. Bitte keine Scheu vor dem Wort „Theaterworkshop“: Vorkenntnisse sind keineswegs notwendig und eingeladen sind alle, die ihre Erfahrungen über Geschlechterbilder teilen oder neue Erkenntnisse zu diesem Thema und Begriff gewinnen möchten.




Anmelden könnt ihr euch gerne unter bauchraus@gmail.com. Aber natürlich sind alle, die am Wochenende kurzfristig teilnehmen möchten, ganz herzlich eingeladen. Die Anmeldung hilft uns nur zur besseren Planung. Auch bei Fragen zum Workshop stehen wir euch gerne unter dieser Adresse Rede und Antwort.



PECHA KUCHA

Sonntag, 09. Juni 2013

Dieses Jahr soll es beim FestFest erstmalig einen Pecha Kucha Block geben (http://de.wikipedia.org/wiki/Pecha_Kucha). Diese Form der kurzweiligen Vorträge ermöglicht es allen, ihr Wissen über spezielle oder ganz allgemeine Themen zu queeren/ (trans)gender/ feministischen und damit verbundenen Sachverhalten innerhalb einer kleinen Präsentation zu teilen.



Falls Ihr Interesse habt, daran teilzunehmen, dann meldet Euch einfach bei uns (femfestwue@googlemail.com) Wir freuen uns über Eure Beiträge!

Wer sich schon mal vorab inspirieren lassen will: In Würzburg finden regelmäßig Pecha Kucha Abende statt - abwechselnd im Cairo, in der Kellerperle oder im Coworking
(siehe http://www.facebook.com/pechakuchawue)!


Veganes Essen




An beiden Tages des Festes wird es ständig vegane Kleinigkeiten geben. Die beiden kulinarischen Highlights sind das Essen am Samstagabend ab 18:30 Uhr im Hof und das morgendliche Brunch am Sonntag ab 11 Uhr.



Kooperation


DAS 3. FEMFEST WÜRZBURG findet statt in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung, der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg und der Akademie Frankenwarte.
















FemFest 2012








Programm: 


Vorträge: 


Samstag um 11.30 Uhr

JUDITH AMRATH: 
"(un)doing gender?!? Konstruktionsprozesse weiblicher und männlicher Verhaltensweisen (nicht nur) im Kindes- und Jugendalter"

- In alltäglichen Situationen (re-)produzieren Jugendliche männliche und weibliche Geschlechterrollen. In dem Vortrag werden soziale und kulturelle Konstruktionen von weiblich oder männlich Sozialisierten in schulischen Kontexten beleuchtet, die zur Hierarchisierung, Herstellung von Binarität der Geschlechter und von Heteronormativität beitragen. Anschließend diskutieren wir gemeinsam Ideen und Ansätze, eine Aufweichung der Binarität und eine vielfältigere Identitätsentwicklung zu ermöglichen.


Samstag um 13.30 Uhr

MINA FETEMEH ARYACE NEJAD: 
"Die bildungspolitische Situation von Mädchen und Frauen im Iran" mit zusätzlichen Infos über das Leben in der GU Würzburg


Sonntag um 12.30 Uhr

JULIA JÄCKEL: 
"Selbst-Pornografisierung als Female Agency? Zum Verhältnis von Begehren, Pornografisierung und Handlungsfähigkeit in der Populärkultur"

- Ein interaktiver Abstecher in die Debatte und den Diskurs der Pornografisierung, geschmückt mit Beispielen aus Werbung und Mainstream-Musikclips.


Samstag um 16.30 Uhr

Antifeministische Lesung 

Vor 100 Jahren gründeten im Dt. Kaiserreich antifeministische(!) Aktivistinnen den "Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation". Dies Jubiläum soll Anlass sein, sich mit Otto Weiningers Klassiker der antifemistischen Literatur, "Geschlecht und Charakter", zu befassen, das 9 Jahre zuvor 1903 erschienen war. Auf 648 Seiten philosophischer Erörterung versucht Weininger auf metaphysischer Ebene den Idealtypus Weib wie den des Mannes zu konstruieren, um daraus Schlussfolgerungen für das gesellschaftliche Zusammenleben abzuleiten. In dieser fragmentarischen Lesung wollen wir anhand ausgewählter Textpassagen grob die Grundzüge Weiningers Argumentation darlegen. Diese scheint – trotz der frauenfeindlichen Grundhaltung des Autors – zum Teil in ihren Fragen erstaunlich zeitlos, wenngleich die Konsequenzen infrage zu stellen sind. Weiningers Werk weist weit über das übliche konkret-empirische "Schlachtfeld" hinaus, auf dem sich FeministInnen und AntifemistInnen mormalerweise "prügeln". Im Kern stellt sich die Frage, die auch von einigen heutigen Antifeministen aufgeworfen wird: "Ist Feminismus gesellschaftszersetzend und Antifeminismus somit gleichsam Kulturkampf?" Angereichert wird die Lesung durch weitere kurze Texte vom Karl Kraus, Federico Fellini, Helmut Qualtinger u.a.m.

Warnhinweis: Diese Lesung ist hochprovokativ und FeministInnen ohne Humor nicht zu empfehlen!





Workshops: 

Samstag, 09.06.1012 um 14:30 Uhr

"Theater der Unterdrückten"
Am Samstag wird es einen Workshop mit der Theaterpädagogin Anna-Sophia Zimniak aus Dortmund/Hamm geben. Unter dem Motto "Theater der Unterdrückten" werden Szenen und Situationen reflektiert, in denen mensch sich unterdrückt oder auch als unterdrückend empfindet. In kleinen Gruppen sollen solche Momente "nachgespielt" und bewältigt werden. Die Teilnahme ist auf ca. 25 Personen beschränkt und wird im Theatersaal des Cairos stattfinden. Frühzeitig da sein lohnt sich also!


Sonntag nachmittag bei schönem Wetter im Innenhof des Cairo

"Stick it"
Am Sonntag wird es beim FemFest einen "Stick It" Workshop mit der fabelhaften Manou, die ihr sicherlich alle vom herrn pfeffer kennt, geben... Wir freuen uns schon!!!



Samstag, 9.6.2012 ab ca. 19 Uhr im Jugendkulturhaus Cairo
(bei schönem Wetter im Innenhof)


Filme: 

WORKING ON IT von Karin Michalski und Sabina Baumann ist ein Film über Geschlecht und sexuelle Identität. 

Der Film will mithilfe von Interviews und Inszenierungen in den Diskurs über Geschlecht und Identität eingreifen. Er thematisiert, wie diese am Arbeitsplatz, im Kino/Fernsehen oder in den Beziehungen zu Hause konstruiert werden. Wie kann diesen Zuschreibungen begegnet werden?  Mehr Infos hier:  www.workingonit.de







PASCHKE UND SOFIA von Karin Michalski - ein Film über die albanische Tradition der Virgines: Frauen, die die Rechte und Pflichten der Männer übernehmen. www.karinmichalski.de

Konzert: 

IRA ATARI

Ira Atari hat es geschafft. Sie hat sich ihren Platz im Audiolithkosmos gesichert und bereichert diesen durch eine weibliche Sicht auf alles, was uns da so beschäftigt und bewegt. 


Ihr selbstgewählter Schwellenzustand zwischen Mainstream und Indie, Club und Pop, Tiefe und Spass (Deepness & Fun), Innen und Aussen: Ira Atari und ihre
Songs werden vor allem auch ausserhalb audiolithscher Wirkungskreise wahrgenommen, die Gay Scene horchte auf, und auf Iras Konzerten waren plötzlich (endlich) wesentlich mehr weibliche Fans zugegen. Von daher ist es nur konsequent, dass sie auf ihrem neuesten Werk, „Shift “ ihre Gratwanderung zwischen den Welten kultiviert und dabei noch die erste Audiolithveröffentlichung überhaupt hinlegt, die sich auf ganz holistische Weise mit den Themen Liebe und Beziehung auseinandersetzt, ganz persönlich, aber auch im Pop-Sinne generalisiert, so dass auch Du und Du und ich uns darin wiederfinden können, wenn wir mit ihren Liedern auf den Lippen durch den Tag (oder in den Beinen durch die Nacht) gleiten. www.iraatari.de


Support:
Jane Doe (Würzburg)
Bad-Girl-Indie-Rock
Jane Doe sind 3 junge Frauen aus Würzburg/Nürnberg die es sich zur Aufgabe gemacht haben das Leben ihrer Mitmenschen mit Ihrer Musik zu versüßen. Die Band gibt es seit 2007 und rocken nun seit 2011 mit neuer Schlagzeugbesetzung durch die Clubs. www.facebook.com/JaneDoe.Rock

Der Eintritt zum Konzert kostet 5€. Beginn: 21 Uhr


Podiumsdiskussion:



"Die Anti-Baby-Pille zur Empfängnisverhütung – alternativloser Fluchsegen?“

Podiumsdiskussion am Sonntag 10.06.12 um 16 Uhr

Die Einführung der Pille Anfang der 1960er Jahre markierte einen großen Schritt in Richtung sexueller Selbstbestimmung der Frau. Heute nehmen viele junge Mädchen die Pille nicht mehr, um eine Schwangerschaft zu verhüten sondern um ihre möglichen positiven Nebenwirkungen wie reinere Haut und glänzendere Haare zu nutzen.

37% der Paare in Deutschland verhüten ausschließlich mit der Pille. Bis auf die Verwendung von Kondomen sind auch alle weiteren Verhütungsmethoden Frauensache. Ist demnach auch die Verantwortung zur Vermeidung einer Schwangerschaft alleinige Aufgabe der Frau?

In einer Diskussion zwischen ausgewählten Expertinnen und dem Publikum sollen gängige Verhütungspraktiken kritisch hinterfragt und Vor- und Nachteile hormoneller Verhütungsmethoden sowie mögliche Alternativen diskutiert werden.

Tanz und Musik: 

WHY KNEEL? am Sonntag, 10.06.2012 um 18 Uhr

Experiment On Chatting Bodies - eine Performance aus Tanz und Musik.
Mehr Infos hier: //www.facebook.com/events/420591761295284/


Aufruf: Sexistische Kackscheiße sichtbar machen!

Wo nerven euch stereotype Geschlechterbilder in Werbung und öffentlichem Raum? Schickt uns Fotos von euren Lieblings-Ärgernissen in Würzburg und Umgebung! Wir veröffentlichen diese auf Facebook auf unserer "Wall of Shame" und im Rahmen des FemFests 2012. Einfach per Post an die Pinnwand oder an femfestwue@googlemail.com!

.... und hier ist schon das erste Foto von einer Baustelle.... Vielen Dank dafür!!!!

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